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KST-Wert: Grundlagen der Staubexplosionsklassifikation

KST-Wert bei Stäuben

Der KST-Wert ist ein zentraler Klassifizierungsparameter, der die Explosionsfähigkeit eines Staub-Luft-Gemisches beschreibt. Konkret handelt es sich dabei um den maximalen zeitlichen Druckanstieg, der bei einer Explosion in einem standardisierten 1-m³-Behälter gemessen wird. Dieser Wert erlaubt Rückschlüsse auf die Dynamik und Intensität einer potenziellen Staubexplosion und dient damit als essenzielle Grundlage für die Bewertung und Gestaltung von Schutzmaßnahmen. Als physikalische Größe quantifiziert der KST-Wert die Gefährlichkeit verschiedener Stäube und bildet eine entscheidende Grundlage in der industriellen Sicherheitsbewertung.

Wie wird der KST-Wert ermittelt?

Der KST-Wert wird ermittelt, indem die maximale Druckanstiegsgeschwindigkeit eines Staub-Luft-Gemisches in einem standardisierten 1-m³-Behälter unter definierten Bedingungen gemessen wird. Grundlage hierfür ist das sogenannte kubische Gesetz, das den Zusammenhang zwischen der Druckanstiegsgeschwindigkeit , dem Volumen des Prüfbehälters und dem KST-Wert beschreibt:

  • (dp/dt)max x V1/3 = const = KSt = Kmax

Die Ermittlung von KST-Werten ist für die Unternehmen insbesondere im Zusammenhang mit der Auswahl und dem Einsatz von Absauganlagen von erheblicher Relevanz. Die Daten sind für die zielgerichtete Planung und Auslegung von Staubabsauganlagen unerlässlich. Nur bei genauer Kenntnis der KST-Werte können Absaugsysteme so konzipiert werden, dass nicht nur die Staubkonzentration wirksam verringert wird, sondern auch der Explosionsschutz durch Maßnahmen wie Explosionsdruckentlastungen, Rückschlagklappen oder Inertisierung gewährleistet ist.

Staubexplosionsklassen und KST-Wert

Der KST-Wert dient als zentrales Maß zur Klassifikation der Explosionsfähigkeit von Staub-Luft-Gemischen. Basierend auf diesem Parameter werden Staubexplosionsklassen definiert, die Rückschlüsse auf die Dynamik und Gefährlichkeit einer Explosion ermöglichen. Die Einteilung der Staubexplosionsklassen erfolgt in drei Kategorien:

• Staubexplosionsklasse 1 (St 1): KST-Wert > 0–200

• Staubexplosionsklasse 2 (St 2): KST-Wert > 200–300

• Staubexplosionsklasse 3 (St 3): KST-Wert > 300+

Staubexplosionsklasse St 1: Schwache Explosionsfähigkeit

Staub-Luft-Gemische der Klasse St 1 weisen eine geringe Explosionsintensität auf. Der KST-Wert liegt in diesem Bereich zwischen über 0 und 200, was auf einen moderaten Druckanstieg bei einer Explosion hindeutet. Diese Kategorie erfordert oft nur grundlegende Schutzmaßnahmen.

Staubexplosionsklasse St 2: Mittlere Explosionsfähigkeit

Die Klasse St 2 umfasst Gemische mit einem KST-Wert zwischen über 200 und 300. Sie zeigt eine deutlich stärkere Dynamik und verlangt erhöhte Sicherheitsvorkehrungen, da die Druckentwicklung erheblich ist.

Staubexplosionsklasse St 3: Hohe Explosionsfähigkeit

Staub-Luft-Gemische mit einem KST-Wert über 300 gehören zur Klasse St 3 und zeichnen sich durch extreme Explosionskräfte aus. Diese Kategorie stellt die höchsten Anforderungen an präventive Schutzmaßnahmen und bauliche Sicherheitsvorkehrungen.

Welche Materialien haben hohe KST-Werte?

Materialien mit hohen KST-Werten weisen ein erhebliches Explosionspotenzial auf und erfordern besondere Sicherheitsvorkehrungen in industriellen Betrieben. Nachfolgend eine Übersicht der Stoffe mit hohen KST-Werten:

Metallstäube

Zellulose

Holzmehl

Polymethylacrylat (PMA)

Metallstäube

Metallstäube wie Aluminium, Magnesium und Titan besitzen KST-Werte von über 300 bar·m/s und gehören zur Staubexplosionsklasse St 3. Sie verursachen besonders starke Explosionen und stellen in der Metallverarbeitung ein erhebliches Sicherheitsrisiko dar. Ihre hohe Reaktionsfähigkeit erfordert spezielle Schutzmaßnahmen wie Explosionsdruckentlastung und Inertisierung.

Zellulose

Mit KST-Werten zwischen 200 und 300 bar·m/s fällt Zellulose in die Staubexplosionsklasse St 2. Diese organischen Partikel, häufig in Papier- und Textilindustrien, bergen ein hohes Risiko für starke Explosionen, wenn sie in der Luft aufgewirbelt werden.

Holzmehl

Holzmehl hat ebenfalls KST-Werte zwischen 200 und 300 bar·m/s und wird der Staubexplosionsklasse St 2 zugeordnet. In Schreinereien und Holzverarbeitungsanlagen ist das Risiko besonders hoch, da die Partikel bei Bearbeitungsprozessen leicht in der Luft verteilt werden.

Polymethylacrylat (PMA)

Dieses synthetische Polymer besitzt KST-Werte zwischen 200 und 300 bar·m/s und gehört ebenfalls zur Staubexplosionsklasse St 2. In der Kunststoffverarbeitung und bei der Herstellung von Acrylprodukten kann es bei ungünstigen Bedingungen starke Explosionen auslösen.

Welche Schutzmaßnahmen erfordert ein hoher KST-Wert?

Ein hoher KST-Wert erfordert spezifische Schutzmaßnahmen, um das erhöhte Explosionsrisiko und die damit verbundene potenzielle Zerstörungskraft in Unternehmen zu minimieren. Diese Maßnahmen lassen sich in präventive, konstruktive und organisatorische Ansätze unterteilen:

Vermeidung explosionsfähiger Staubkonzentrationen

Beseitigung von Zündquellen

Inertisierung

Explosionsdruckentlastung

Explosionsunterdrückung

Explosionsfeste Bauweise

Regelmäßige Reinigung

Schulung der Mitarbeiter

Wartung und Inspektion

Vermeidung explosionsfähiger Staubkonzentrationen

Effektive Absaugsysteme wie Staubabsauganlagen und regelmäßige Reinigungsmaßnahmen verhindern die Ansammlung von Staub, wodurch das Risiko explosionsfähiger Gemische deutlich reduziert wird. Diese präventive Maßnahme ist besonders in industriellen Umgebungen von hoher Bedeutung.

Beseitigung von Zündquellen

Potenzielle Zündquellen wie offene Flammen, heiße Oberflächen oder Funken müssen systematisch identifiziert und eliminiert werden. Diese Maßnahme reduziert die Wahrscheinlichkeit einer Staubexplosion erheblich.

Inertisierung

Durch die Reduzierung des Sauerstoffgehalts in der Umgebungsluft wird die Explosionsfähigkeit stark eingeschränkt. Diese Methode eignet sich besonders für Stäube mit extrem hohen KST-Werten.

Explosionsdruckentlastung

Technische Einrichtungen wie Berstscheiben oder Explosionsklappen ermöglichen den sicheren Abbau von Überdruck, um Anlagenschäden zu minimieren.

Explosionsunterdrückung

Schnell reagierende Detektionssysteme können eine beginnende Explosion erkennen und automatisch Löschmittel einleiten, um die Ausbreitung zu stoppen.

Explosionsfeste Bauweise

Anlagenteile sollten so konstruiert sein, dass sie dem maximalen Explosionsdruck standhalten können, um Schäden und Gefahren für Personen zu minimieren.

Regelmäßige Reinigung

Durch festgelegte Reinigungsroutinen werden Staubablagerungen effektiv entfernt, wodurch die Entstehung explosionsfähiger Gemische vermieden wird.

Schulung der Mitarbeiter

Mitarbeiter sollten für die Gefahren sensibilisiert und in sicheren Arbeitsweisen sowie im Umgang mit Schutzmaßnahmen unterwiesen werden.

Wartung und Inspektion

Regelmäßige Überprüfung und Wartung von Anlagen sowie Schutzsystemen gewährleisten die Funktionstüchtigkeit und minimieren potenzielle Risiken.

Wie helfen Absauganlagen KST-Werte zu kontrollieren?

Absauganlagen für Stäube tragen entscheidend dazu bei, die Auswirkungen von KST-Werten zu kontrollieren und das Explosionsrisiko in industriellen Betrieben zu minimieren. Hier die wesentlichen Ansätze:

Reduzierung der Staubkonzentration

Kontrolle der Partikelgröße

Explosionsschutzmaßnahmen

Zoneneinteilung und Risikominimierung

Reduzierung der Staubkonzentration

Absauganlagen entfernen brennbare Stäube direkt an der Entstehungsquelle und verhindern dadurch die Ansammlung explosionsfähiger Konzentrationen in der Luft. Durch die Senkung der Staubkonzentration unter die untere Explosionsgrenze (UEG) wird das Explosionsrisiko maßgeblich reduziert.

Kontrolle der Partikelgröße

Da feinere Partikel in der Regel höhere KST-Werte aufweisen, sind sie explosionsgefährlicher. Speziell geeignete Absauganlagen erfassen auch feinste Partikel und scheiden diese ab, bevor sie sich in der Umgebung verteilen können.

Explosionsschutzmaßnahmen

Die meisten Staubabsauganlagen sind häufig mit Vorrichtungen wie Explosionsdruckentlastungsklappen, flammenloser Druckentlastung und Rückschlagklappen ausgestattet. Diese Schutzsysteme werden individuell auf die spezifischen KST-Werte der abzusaugenden Stäube ausgelegt, um die Sicherheit zu gewährleisten.

Zoneneinteilung und Risikominimierung

Durch eine gezielte Absaugung können explosionsgefährdete Bereiche eingegrenzt und nach ATEX-Vorgaben klassifiziert werden. Diese Zoneneinteilung erleichtert die Umsetzung spezifischer Schutzmaßnahmen in besonders gefährdeten Bereichen.

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